Bei der klassischen homöopathischen Behandlung mache ich mir während der Anamnese ein Bild vom Patienten in Bezug auf typische und untypische Symptome der Erkrankung. Gesucht werden vor allem für Ihr Tier charakteristische Symptome, da diese den individuellen Krankheitsverlauf aufzeigen und eine wertvolle Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Mittel sind. Homöopathie bedeutet nicht ein Mittel für eine Erkrankung sondern ein Mittel für den Patienten mit dieser Erkrankung und den damit verbundenen Symptomen.

Danach suche ich aus der „Materia Medica“, der Sammlung aller homöopathischen Mittel, das Mittel heraus welches bei einem gesunden Patienten die Symptome hervorruft, die charakteristisch für seine Erkrankung sind. Je nach Ausprägung der Erkrankung und ihrem Stadium (chronisch oder akut) wähle ich die entsprechende Potenz des Mittels.

Die Repertorisierung erfordert viel Zeit und eine Menge Erfahrung. So führen die Repertorien überwiegend Symptome auf, die sich beim Menschen gezeigt haben und basieren auf der menschlichen Anatomie und Physiologie. Jedoch mittels solidem schulmedizinischen Wissens können die Symptome weiterhin richtig zugewiesen werden. Die Anatomie wie auch die Physiologie unserer Tiere unterscheiden sich von dem der Menschen. Hier gilt es, besonders Gemütssymptome, die in der Human-Homöopathie eine große Rolle spielen, sehr zurückhaltend und vorsichtig zu werten.

Da mehr als 1000 Arzeimittelbilder für Homöopathika bekannt sind, benötige ich für eine sorgfältige Auswahl des passenden Mittels für ihr Tier ein wenig Zeit. Daher werde ich den vollständigen Therapieplan in der Regel erst nach 1 - 2 Tagen fertiggestellt haben. Aufgrund der Vielfältigkeit der Mittel kann die Homöopathie bei fast allen Erkrankungen eingesetzt werden. Bei Erkrankungen im Bereich des Bewegungsapparates und der Atemwege wird sie oft als sinnvolle Begleitbehandlung eingesetzt.